Opfergefühle kennen wir alle, denn in jedem Leben gab es schon mal Situationen von Hilflosigkeit oder Ohnmacht. In der Arbeit mit den Geflüchteten können solche Gefühle wieder auftauchen, wie ein altes Muster, das sich über die aktuelle Situation legt. Eigentlich wollte ich unterstützen, aber plötzlich geht es mir selber schlecht, fühle ich mich hilflos, komme ich nicht mehr klar. Oft sind es ganz bestimmte Situationen, in denen Ihnen das passiert, oder der Kontakt mit bestimmten Menschen. Das ist bei allen HelferInnen unterschiedlich, aber jeder Mensch hat aus seiner eigenen Vorgeschichte "Lieblingssituationen", die man am liebsten vermeiden würde, aber nicht immer umgehen kann.
Was dann passiert, ist zwangsläufig. Wenn ich in die Opfer-Position gerate, kommen mir alle anderen wie Täter vor. Die Chefin, der Kollege, die geflüchtete Familie wollen mir Böses, haben mich auf dem Kieker, sind undankbar, überfordern mich. Da kann ja auch was dran sein, aber können Sie gut unterscheiden, zu wie viel Prozent das wirklich im Hier und Jetzt passiert? Vielleicht, das ist nicht selten, hat Ihr Häschen gespürt, dass alle hilflos sind und das Gefühl zu seinem eigenen gemacht. Das hilft aber nun niemandem.
Man kann sich da hineindrehen. Vom Opfer schnell zum (inneren) Täter werden oder einfach versinken in dem Gefühl von Hilflosigkeit. Gefühle stecken an! Dann wird die Frau, die immerzu weint auf einmal zur Belastung. Oder Sie haben übermäßig Angst vor dem Jugendlichen, der selbst nur ganz verzweifelt ist und manchmal wütend wird.
Dass solche oder ähnliche Gefühle und Zuschreibungen auch in uns entstehen, wenn wir mit Opfern von Gewalt und Vertreibung arbeiten, ist zwar unangenehm, jedoch normal und zu erwarten. Das kann ganz unterschiedliche Formen annehmen:
Zu Allererst gilt es zu unterscheiden: was an der Reaktion ist in diesem Moment angemessen?
Was noch hilft: sprechen Sie mit KollegInnen, nutzen Sie Supervision, sorgen Sie dafür, dass Sie mit Ihrem Erleben nicht allein bleiben.
Was dann passiert, ist zwangsläufig. Wenn ich in die Opfer-Position gerate, kommen mir alle anderen wie Täter vor. Die Chefin, der Kollege, die geflüchtete Familie wollen mir Böses, haben mich auf dem Kieker, sind undankbar, überfordern mich. Da kann ja auch was dran sein, aber können Sie gut unterscheiden, zu wie viel Prozent das wirklich im Hier und Jetzt passiert? Vielleicht, das ist nicht selten, hat Ihr Häschen gespürt, dass alle hilflos sind und das Gefühl zu seinem eigenen gemacht. Das hilft aber nun niemandem.
Man kann sich da hineindrehen. Vom Opfer schnell zum (inneren) Täter werden oder einfach versinken in dem Gefühl von Hilflosigkeit. Gefühle stecken an! Dann wird die Frau, die immerzu weint auf einmal zur Belastung. Oder Sie haben übermäßig Angst vor dem Jugendlichen, der selbst nur ganz verzweifelt ist und manchmal wütend wird.
Dass solche oder ähnliche Gefühle und Zuschreibungen auch in uns entstehen, wenn wir mit Opfern von Gewalt und Vertreibung arbeiten, ist zwar unangenehm, jedoch normal und zu erwarten. Das kann ganz unterschiedliche Formen annehmen:
- Mir fällt nichts mehr ein, was ich den Leuten sagen kann
- Ich fühle mich so hilflos, wenn diese Frau vor mir steht
- Wenn ich in der Einrichtung bin, überfällt mich manchmal der starke Impuls, einfach wegzulaufen
- Wenn ich daran denke, morgen wieder in dieser Turnhalle zu stehen, wird mir ganz schlecht
- Ich habe das Gefühl, dass wir ja doch nichts machen können, dass das alles keinen Zweck hat
- Ich habe Angst vor den Aggressionen im Heim
Zu Allererst gilt es zu unterscheiden: was an der Reaktion ist in diesem Moment angemessen?
- Die Handlungsspielräume sind oft sehr eng, aber wie eng ist es im Moment wirklich? Kann ich erstmal ein Glas Wasser ausgeben und sehen, ob sich die Situation ein wenig entspannt?
- Wenn diese Frau mich fertig macht mit Ihrem Weinen, ändert sich etwas daran, wenn ich mir einen Schutzraum für Sie vorstelle, ihr gute Wünsche schicke, ihr eine bunte Karte schenke? Die Frage ist nicht, ob sich das Weinen verändert, sondern ob Sie sich weniger hilflos fühlen! Es ist ganz wesentlich, dass Sie sich handlungsfähig erleben!
- Wenn dieser junge Mann Ihnen gegenüber steht - wie bedrohlich ist er gerade wirklich? Bringen Sie sich und andere, die Sie schützen wollen, in eine sichere Position. Nehmen Sie Abstand, gehen Sie nach draußen (siehe unter Tipps/deeskalieren). Und nun überprüfen Sie, wie gefährlich die reale Situation ist und wieviel davon die Anspannung in Ihrem Inneren ist.
Was noch hilft: sprechen Sie mit KollegInnen, nutzen Sie Supervision, sorgen Sie dafür, dass Sie mit Ihrem Erleben nicht allein bleiben.