Stress ist ein Zustand, in dem unser Körper alles dafür tut, schnell und einsatzbereit zu sein: die Atmung beschleunigt, der Blutdruck steigt, die Muskelspannung wächst und unsere Gedanken werden rasend schnell. Meist empfinden wir das als unangenehm, das hängt sehr davon ab, wie wir die Umstände bewerten und empfinden. Die Mediziner unterscheiden positiven und negativen Stress. Das ist immer auch eine Frage unseres Umgangs damit und unserer Einstellung dazu. Wenn Sie die Arbeit als Herausforderung empfinden, dann genießen Sie vielleicht das Kribbeln im Nacken und das Gefühl, endlich etwas anpacken zu können. Wenn sie aber müde sind und sich unterbezahlt fühlen, ist derselbe Zustand ihres Körpers eher eine Belastung, die sie nicht zur Ruhe kommen lässt.
Stress entsteht auch bei Ihnen durch die neue Situation. Und oft haben wir Helferinnen Erfahrungen in unserem lebensgeschichtlichen Hintergrund, die nicht gerade schön waren, haben selbst Trennungen, Verluste oder Verletzungen erlebt, die wir noch nicht ganz verarbeitet haben. In dem Stress der Arbeit mit den flüchtenden Menschen werden auch unsere alten Muster aktiviert (siehe auch über Generationen hinweg). Auch wir reagieren oft nicht aus dem Moment, sondern aus alten Gefühlen. Achten Sie auf sich!